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Johann Gottfried Herder (1744 - 1803)
Ein großer Anreger.
Der einem pietistischen Elternhaus entstammende Pfarrerssohn, geboren am 25. August 1744 im ostpreußischen Mohrungen, wurde mit 17 Jahren Kopist in einer Pfarrbibliothek und erwarb durch unermüdliche Lektüre eine umfassende Bildung. Er studierte Medizin, Theologie und Philosophie in Königsberg, wurde 1764 Lehrer an der Domschule in Riga, drei Jahre später Prediger, 1771 Konsistorialrat in Bückeburg.
Auf Empfehlung Goethes konnte er 1776 eine Stellung als Superintendent und Hofprediger in Weimar antreten. Im Journal meiner Reise (1769) schildert er ein Bekehrungserlebnis auf der Überfahrt nach Nantes, das seine Abkehr vom Rationalismus der Aufklärung auslöste und ihn zum großen Anreger der Sturm und Drang Generation werden ließ.
Schon in seinen frühen Schriften sah Herder die Existenz von spezifischen Nationalcharakteren in konkreten politischen, sozialen, aber auch mentalen und geographischen Voraussetzungen des Volkstums gegeben. Jedes Volk weist eine sprachliche und kulturelle Individualität, eine eigenständige Entwicklung auf und eigene Legitimität auf.
Die Völker existieren gleichzeitig, aber auf unterschiedlichen Entwicklungsniveaus (Über die neuere deutsche Literatur, 1767; Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit, 1774). Mit der Abhandlung über den Ursprung der Sprache (1772) hob er den Menschen als  Wesen heraus, das mit der Sprache von der poetischen zur prosaischen, denkenden Weltanschauung übergeht.
Herders Wirkung reichte weit über seinen Tod am 18. Dezember 1803 in Weimar hinaus.
aus Hauptseite Personen


Linker:
- Herder bei Idaho University (USA)
- Internationale Herder Gesellschaft

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